Tauchkreuzfahrt mit der Pindito

  • Reisezeit: Juni 2005
  • Schiff: Pindito
  • Route: Bali - Sangeang - Komodo - Rinca - Komodo - Sangeang - Bali
  • Wetter: Sonne, Sonne, kein Regen
  • Wasser: 24°C bis 28°C

Pindito 2005 - Bildergalerie

Pindito Komodo 2005 - Reisebericht

Tja, auf der Pindito waren wir schon mal, aber das macht ja nix, das letzte mal ist ja nun auch schon wieder drei Jahre her. Edi Frommenwiler der Besitzer der Pindito hat sich mit dem Schiff einen Lebenstraum erfüllt und befährt seit 13 Jahren die indonesischen Gewässer, die taucherisch zu dem besten gehören was man auf unserem Planeten findet. Die Pindito ist ein Motorsegler indonesischer Bauart und hat seinen eigenen Charme, ja man kann schon fast sagen eine eigene Persönlichkeit und hat nichts von der sterilen Atmosphäre die auf anderen Tauchkreuzfahrtschiffen teilweise üblich ist. Die 16 Mann große indonesische Besatzung bei verrichtet unauffällig aber sehr aufmerksam und extrem hilfsbereit ihre Arbeit.

Die 40 Meter lange Pindito hat 8 Doppelkabinen für maximal 18 Gäste, alle mit eigener Dusche/WC und regelbarer Klimaanlage. Alle Kabinen haben ausreichend Stauraum und sind teilweise mit Doppelbetten und teilweise mit Einzelbetten ausgerüstet und haben ganz wichtig für Fotografen und Videofilmer ausreichend Steckdosen deutscher Bauart, man braucht also keinen Adapter. Das Schiff hat einen großen Salon in dem auch gegessen wird und ausreichend Platz für Sonnenanbeter. Das Vorschiff ist mit sehr gemütlichen Liegestühlen ausgerüstet, so das man manchmal schon Schwierigkeiten hat, nicht mal alle fünf gerade sein zu lassen.

Die Tauchbasis befindet sich im Heckbereich des Schiffes, zwei Bauer Kompressoren und eine Nitrox Membrananlage (NITROX FOR FREE) füllen die 12 ltr Alu Flaschen (DIN oder INT Ventil) immer brav mit genügend Atemluft. Drei Zodiacs stehen für den Tauchbetrieb zur Vefügung, so das also maximal 6 Taucher sich ein Schlauchboot teilen. Zwei Diveguides (Haussi & Lisa) kümmern sich um den Tauchbetrieb und alle weiteren kleinen Problemchen die schon mal auftreten können. Die Pindito bietet 4 Tauchgänge, davon drei am Tag und einer in der Nacht, sollte eigentlich reichen und reicht auch.

Tauchen ist neben Essen die Hauptbeschäftigung auf der Pindito, ab und zu kann man sich auch mal die Beine an Land vertreten. Pflicht ist natürlich ein Besuch bei den Komodo Waranen, wer noch keine gesehen hat sollte sich die auf jeden Fall mal anschauen, den die gibt es auch im Zoo relativ selten zu sehen und in freier Wildbahn machen die doch einiges mehr her.

Essen ist ein weiteres Highlight auf der Pindito, es gibt eigentlich immer was und Edis Schwägerin (Maitre de la Cuisine) tischt bevorzugt indonesische Essen auf, ist genau mein Geschmack. Aber auch für Vegetarier wird gesorgt und ab und zu gibt es auch mal was europäisches, ich brauchs nicht aber da sind die Geschmäcker ja verschieden. Getränke mit Ausnahme von Wein sind alle frei und ein leckeres Bintang nach getaner Arbeit kommt immer gut.

30.05. & 31.05.2005
Morgens los in Benoa auf Bali und erstmal fahren, Komodo ist weit weg. Am nächsten Morgen sind wir bei bei Satonda gegenüber dem Tambora Vulkan, der 1815 mit einer gewaltigen Explosion in die Luft geflogen ist, seitdem ist er nur noch halb so hoch. Vier Tauchgänge in der Ecke alle gut mit diversen Makro Spezialitäten (Seepferchen, Mimic Octopus usw.) Komodo ist immer noch weit weg.

01.06.2005
Früh am Morgen Sangeang im Blickfeld, eine Komodo vorgelagerte Insel und wie sollte es anders sein vulkanischen Ursprungs, landschaftlich ne absolute Wucht. Auch Unterwasser überaus beeindruckend, schwarzer Sand macht sich natürlich immer gut und sehr artenreicher Korallenbewuchs. Auch hier wieder vier Tauchgänge und Komodo ist schon nicht mehr so weit weg.

02.06. & 03.06.2005
Nun sind wir im Komodo Nationalpark. Klasse Tauchgänge an Untiefen bei Gililawa Laut mit extrem guten Hart- und Weichkorallenbewuchs, Fischsuppe und einigen Sharkies. Der Nachttauchgang war für mich sehr genial mit fetten Froggies. Morgens nochmal zum Nachttauchplatz, die anderen waren die Komodo Warane schauen, nun ist auch klar, warum die Froggies so fett sind, alle Korallenblöcke waren in Glasfischwolken eingehüllt, na dann mal guten Appetit. Danach weiter in die Horseshoe Bay und dreimal Torpedo, viele Critters, kaltes Wasser (ca. 24° bis 25°) und mittelmäßige Sicht, das gilt auch für die nächsten Tage.

04.06.2005
Die Horseshoe Bay im Süden von Rinca ist schon ein bißchen anderes als der Rest der Tauchgänge im Komodo Nationalpark. Durch die exponierte Lage im südlichsten Teil des Komodo Nationalparks (danach kommt nix mehr bis zu den Malediven) und den besonderen Bedingungen (ständig wechselnde Strömungen, sehr nährstoffreiches und kälteres Wasser) hat sich ein extrem viel Leben an den Riffen entwickelt, teilweise ist jeder Quadratzentimeter bewachsen, die Artenvielfalt ist ebenfalls enorm. In Kauf nehmen muß man dabei allerdings schlechtere Sichtweiten und teilweise kühlere Temperaturen bei den Tauchgängen.

05.06.2005
Edis Lieblingstauchplatz "Torpedo" besticht durch eine enorme Artenvielfalt im Makrobereich, mein Lieblingstauchplatz ist "Canibal Rock", ein kleines Riff, welches nicht ganz die Wasseroberfläche erreicht und das ganze Spektrum dieses Gebietes in einem Tauchplatz vereint.

06.06.2005
Es geht wieder in Richtung Norden mit zwei erstklassigen Tauchgängen am Morgen. Highlight war "Tokotoko" ein Untiefe vor Gililawa Laut mit mehreren Grauen Riffhaien, Whitetips und einem großen Schwarm Stachelmakrelen. Nachmittags dann mein persönliches Nirwana, meine neue Olympus 7070 ist direkt beim Abtauchen abgesoffen, anschließend eine rasante Zodiac Fahrt zurück zur Pindito, die hätte man sich aber sparen können, zu retten war nix mehr, Salzwasser & Elektronik ist halt keine gute Kombination. Am Abend ein extrem guter Nachttauchgang mit vielen Makro Highlights.

07.06.2005
Die Pindito liegt bei Pulau Banta in einer Bucht, welche die Überbleibsel eines ehemaligen Vulkankraters sind, die Hälfte der Kraterwand steht noch, die andere Hälfte ist im Meer versunken und bietet freien Blick auf Pulau Sangeang, einfach fantastisch und als Krönung gab es noch einen fetten Sonnenuntergang. Die Bucht bietet eine tollen Nachttauchplatz, "Critters" der seinem Namen alle Ehre macht. "GPS Point" einer der bekanntesten Tauchplätze im Komodo Nationalpark liegt ebenfalls vor der Türe, leider hatten wir hier nur wenig Strömung, was diesem Tauchplatz doch ein bißchen was von seinem Reiz nimmt.

08.06.2005
Vorletzter Tauchtag mit zwei exzellenten Tauchgängen bei Pulau Sangeang, dieser Bilderbuch Vulkan zeigt sich von seiner besten Seite nämlich fast wolkenlos. "Black Forest" ist ein Tauchplatz allererster Güte und wie der Name schon sagt wird das Bild hier von schwarzen Korallenbüschen geprägt, die der Unterwasserlandschaft was Mystisches geben. Wirklichkeit sind die kleinen Luftblasen die aus dem schwarzen Sand aufsteigen und zeigen das der Vulkan seine aktive Laufbahn noch nicht ganz aufgegeben hat. Sehr praktisch wenn man seine kalten Hände mal wieder etwas aufwärmen will.

09.06. & 10.06.2005
Sind wieder auf dem Rückweg nach Bali und stoppen nochmal kurz bei Moyo für zwei weitere Tauchgänge, die reißen aber keinen mehr vom Hocker, dafür waren die Tauchgänge bei Komodo einfach zu gut. Anschließend heißt es nur noch fahren bis wir am nächsten Morgen wieder in Benoa auf Bali einlaufen. Bleibt nur noch ein großes Dankeschön an die Crew der Pindito, an Edi und an Haussi & Lisa für diesen erstklassigen Trip.