Truk & Palau & Yap

  • Reisezeit: November 2007
  • Wetter: Immer schön warm, aber sonst durchwachsen, Regen, Sonne, Regen, Sonne
  • Wasser: 27°C bis 30°C
  • Flüge: Emirates (35 kg Freigepäck) & Continental Micronesia (2 x 23 kg Freigepäck)
  • Einreise: gültiger Reisepass
  • Ausreise: Truk & Palau jeweils 20,- US$

Truk - Palau - Yap - Bildergalerie

Truk Wracks - Bildergalerie

Trukstop Hotel - Truk

Also gerade mal um die Ecke ist Mikronesien nicht, man ist schon ein paar Stunden unterwegs. In der Regel geht die Reise über Manila, ich bin aber über Osaka geflogen, da ich noch meine Freundin abholen wollte, die sich schon 3 Wochen in Japan rumgetrieben hatte. Hat dann auch prima geklappt das Ganze. Also weiter nach Guam, wo sie mich dann mal so richtig schön gefiltzt haben, geht aber auch vorüber und dann kommt man auch irgendwann mal in Truk an. Auch da wurde das Gepäck nochmal unter die Lupe genommen aber egal, wenn nur drei Flieger die Woche ankommen, dann freut man sich als Zollbeamter wenn man mal ein wenig Arbeit bekommt.

Untergekommen sind wir im Trukstop Hotel in ziemlich zentraler Lage von Weno, der Hauptstadt von Truk. Wir hatten die netten Zimmer zum Meer hin, die anderen zur Strasse hin sind leider nicht so toll. Die Zimmer waren geräumig, es hat auch alles funktioniert, aber generell sollte man auf Truk ein wenig Milde walten lassen und nicht zu kritisch mit bestimmten Dingen sein. Die Insel ist das Armenhaus von Mikronesien und entsprechend schwierig ist die Versorgung mit bestimmten Dingen. Aber die Wege im Trukstop Hotel sind kurz, das Essen ist auch in Ordnung und man kommt auch noch ein bisschen unter die einheimische Bevölkerung.

Die Tauchbasis befindet sich direkt im Hotel und pünktlich zu unserer Ankunft gab es auch einen neuen Basisleiter. Der Gute hatte schon ein paar Jahre auf Bikini hinter sich und da ist Truk schon eine ziemliche Steigerung. Die Basis funktioniert ohne Probleme, es gibt Dive Locker für die Ausrüstung, der Dive Shop war erstaunlich gut sortiert, Nitrox war auch kein Problem, die Boote waren tadellos und unser einheimischer Dive Guide war ohne Fehl und Tadel. Notfallmanagment funktioniert auch tadellos wie wir bei einem Alleinreisenden Landsmann feststellen konnten, der sich an seinem dritten Tag einen Dekounfall eingefangen hat, also alles im grünen Bereich.

Tauchen in Truk heißt WRACKTAUCHEN und wenn man Wracks mag dann ist man hier genau am richtigen Platz. Truk war die größte japanische Marinebasis im Pazifik und den Amerikanern bei Ihrem Vormarsch im Pazifik natürlich ein Dorn im Auge. Während der Operation "Hailstone" am 17.02. & 18.02.1944 wurden ca. 50 japanische Kriegs- und Handelsschiffe durch amerikanische Flugzeuge der Task Force 50 versenkt. Die meisten dieser Wracks liegen in gut betauchbaren Tiefen bis 45 Metern. Es gibt allerdings auch einige tiefere Wracks die erste bei 40 Metern anfangen und aus diesem Grund auch recht selten betaucht werden. Alle Wracks sind gigantisch bewachsen und einfach nur beeindruckend.

Vormittags gibt es zwei Tauchgänge an verschiedenen Wracks mit einer langen Oberflächenpause (mindestens 90 Minuten). Am Nachmittag gibt es noch einen dritten Tauchgang, da kann man dann wählen zwischen Flugzeugwracks oder Shark Island. Nachdem wir die Flugzeugwracks durch hatten, haben wir die letzten zwei Tage Shark Island gemacht. Und das ist auch ein ziemlich netter Tauchgang, die Haie (Graue, Blacktips und Whitetips) sind schon da und warten das es was zu fressen gibt, das gibt es aber erst, wenn alle wieder auf dem Boot sind. Also tauchtechnisch ist Truk vollkommen zu empfehlen und wenn man ein wenig Toleranz mitbringt ist der Rest auch mehr als akzeptabel.

Eco Explorer - Palau

Weiter geht es nach Palau. In Guam ist mal wieder Kontrolle angesagt, aber diesmal läuft es gut, mein Handgepäck ist diesmal nicht so interessant. Der Flug nach Palau geht via Yap und so kommen wir gerade noch rechtzeitig in Koror an, es reicht noch für zwei Drinks an der Bar des Rose Garden Resorts. Am nächsten Morgen werden wir dann pünktlich abgeholt und zur Eco Explorer gebracht. Das Schiff ist schon ein wenig größer als der Rest der Liveaboards in Palau, was aber eher ein Vorteil ist. Da wir erst am nächsten Morgen ablegen, gönnen wir uns noch ein Bierchen im Krämers Bar & Restaurant.

Die 45 Meter lange Eco Explorer bietet extrem viel Platz. Das Schiff hat 20 Kabinen, alle sehr geräumig und mit eigener Dusche/WC und Klimaanlage, die Standard Kabinen befinden sich im Unterdeck, die Deluxe Kabinen ein Deck höher. Leider ist der 24 Stunden laufende Generator ziemlich laut, obwohl man das irgendwann auch nicht mehr wirklich mitbekommt. Aber das ist auch schon der einzige Kritikpunkt an dem Schiff. Das Leben spielt sich eh auf dem Oberdeck ab. Hier ist mehr als genug Platz und auch die Mahlzeiten, alle als Büffet, werden hier serviert. Alle Getränke mit Ausnahme von Alkohol sind im Preis inbegriffen. Die Tauchbasis befindet sich auf dem Hauptdeck mit diversen Auswaschbecken und mehr als genug Süßwasserduschen. Auf dem Vorderdeck befindet sich noch ein Jacuzzi, ganz angenehm nach einem Nachttauchgang.

Tauchen kann man auf der Eco Explorer mehr als genug, fünf Tauchgänge pro Tauchtag sind normal, da ist es schon ganz nett, das es auch ein Nitrox Anlage gibt. Der gute Stoff geht aber extra (150,- US$ pro Woche). Es gibt zwei schnelle und recht komfortable Tauchboote, man muß sich auch um nichts kümmern, das erledigt alles die gute philippinische Crew. Die vier Diveguides passen schon ein bißchen auf und zeigen auch schon mal den rechten Weg, trotzdem ist auf dem Schiff selbstständiges Tauchen angesagt.

Mir hat das Tauchen in Palau extrem gut gefallen. Die Riffe sind artenreich, Fisch gibt es auch mehr als genug und bei fast jeden Tauchgang sieht man Haie. Blue Corner ist ein echter Spitzenplatz und selbst wenn es wenig Strömung hat, gibt es immer was zu sehen. Die Plätze an der Südspitze von Peleliu sind ebenfalls gigantisch. Ulong Channel war mein persönliches Highlight, einen großen Hammerhai (Sphyrna mokarran) sieht man ja nicht alle Tage. Und der Jellyfish Lake ist einzigartig, obwohl man hier nur Schnorcheln kann. Also Palau lohnt auf jeden Fall die lange Anreise.

Manta Ray Bay Resort - Yap

Letzte Station unserer Tour war dann Yap, die wohl ursprünglichste Insel Mikronesiens (allerdings muß ich mir da mal erst noch Pohnpei und Kosrae anschauen bevor ich da ein abschliessendes Urteil fälle). Gewohnt haben wir im Manta Ray Bay Resort, dessen Besitzer Bill Acker quasi das taucherische Urgestein der Insel ist. Das Hotel verfügt über komfortabel eingerichtete Zimmer, einen kleinen Pool, eine eigene Brauerei und die "Mnuw" einen indonesischen Pinisi Schoner, den Bill in einer abenteuerlichen Aktion von Indonesien nach Yap überführt hat. Der "Seefalke" dient als Restaurant, Bar und allabendlicher Treffpunkt und ist ein echtes Highlight.

Nach Yap kommt man ja eigentlich wegen der Mantas und die gibt es auch, allerdings nicht in rauen Mengen sondern in kleinen Portionen, so war es jedenfalls bei uns. Man findet die Mantas an den Putzerstationen im Mill und Goofnuw Channel und da ist die Sicht in der Regel bescheiden. Die Tauchplätze am Aussenriff bieten gigantische Sichtweiten aber irgendwie fehlt hier das Leben im Riff. Alles in allem vom Tauchen her die Nummer drei in Mikronesien. Die Tauchbasis ist sehr gut organisiert, Nitrox ist frei und die Fahrt durch die Mangroven macht auch immer ziemlich viel Spaß, aber nach einer Woche ist es dann auch gut. Es ist vielleicht anders wenn man Yap am Anfang der Reise macht, aber das war bei uns leider nicht möglich.

Yap ist bekannt für sein Steingeld, riesigen Steinscheiben, welche bis vor wenigen Jahren noch als Zahlungsmittel benutzt wurden. Allerdings wurde das Steingeld in Palau hergestellt und in aufwendigen Aktionen nach Yap geschafft und je höher der Aufwand, umso größer der Wert der Scheiben. Eine andere Eigenart der Yapesen ist das Betelnuß kauen und das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem weil man mit vollen Backen schlecht reden kann. Wenn man ein gewisses Kulturbedürfniss hat, dann kommt man an Yap schlecht vorbei, wenn man schon mal den weiten Weg nach Mikronesien auf sich genommen hat. Also die Kombi Kultur & Tauchen ist Top in Yap.