Tauchkreuzfahrt mit der Inula
- Reisezeit: Mai 2009
- Wetter: Durchwachsen, Sonne, Regen (aber nur in Schauern), Sonne
- Wasser: 26°C
- Flüge: KLM (2 x 23 kg Freigepäck)
- Einreise: gültiger Reisepass
Inula - Video
Inula - Bildergalerie
Inula - Reisebericht
Nach einem sehr relaxten Flug gegen Abend Ankunft in Panama City. Schnell noch den Mietwagen übernommen inklusive Navi (dem Himmel sei Dank) und quer durch die Stadt, was sich aufgrund des doch recht dichten Verkehrs als etwas längere Aktion herausstellte. Nur einmal kurz verfahren und nach einer Stunde (für 25 km) wohlbehalten im Hotel direkt am Panama Kanal angekommen. Leider war es da schon rabenschwarze Nacht und da wir am nächsten Morgen auch sehr zeitig wieder los mussten haben wir von dem Kanal nix mitbekommen (da nütze auch das Zimmer mit direktem Kanalblick nichts). Nach knapp 6-stündiger Fahrt auf der Panamericana (allerdings mit einer Pause) waren wir dann gegen Mittag in David, dem Liegeplatz der Inula. Kurz die Sachen verstaut und schon ging es los Richtung Malpelo, so schlappe 45 Stunden quer über den Pazifik.
Die Inula ist ein 24 Meter langer Katamaran mit zwei etwas größeren Kabinen und drei ziemlich kleinen Kabinen für maximal 9 Gäste. Für alle gibt es zwei WC und zwei Duschen (eine davon im Freien). Wir waren zu acht und das ist meiner Meinung nach aus das Maximum was geht und das auch nur weil wir uns alle von vielen früheren Tauchurlauben sehr gut kannten. Die Besatzung besteht aus Arvid dem deutschen Skipper und Diveguide und drei Panamesen die sich die restlichen Arbeiten teilen. Das Schiff ist schon etwas älter und so gibt es für die vier immer was zu tun. Allerdings muss man sagen das auf dem Boot alle wichtigen Teile doppelt vorhanden sind und das ist ein nicht ganz unwichtiger Sicherheitsaspekt bei einer Fahrt nach Malpelo. Das Essen ist natürlich auch ziemlich wichtig auf einem Schiff, alle sind satt geworden, wen auch die Vielfalt vor allem in der zweiten Woche etwas zu wünschen liess. Wasser, Tee, Kaffee sind frei. Alkoholische Getränke und Softdrinks kosten, allerdings zu moderaten Preisen.
Malpelo liegt am Arsch der Welt, ist 300 Meter hoch, abweisend und fast ohne Bewuchs, gehört zu Kolumbien, ist auf der Liste der World Heritage Sites und einer der besten Tauchplätze für Grossfisch (vor allem Hammer- und Seidenhaie) weltweit und das alles kann ich auch so bestätigen. Getaucht wird in der Regel vom Schlauchboot der Inula, drei Tauchgänge am Tag sind die Regel und die Ausfahrten dauern zwischen 5 und 20 Minuten je nach Ankerplatz des Schiffes. Die Unterwasserwelt ist schroff, der Korallenbewuchs dürftig, Wellengang und teils starke Dünung sind ebenfalls immer vohanden. Hammerhaie, Seidenhaie, Galapagos Haie und Adlerrochen sieht man eigentlich immer, große Schulen von Schnappern, Makrelen, Barschen und Barakudas, sowie extrem viele Muränen machen die Tauchgänge ziemlich spektakulär, es ist eigentlich immer Action angesagt. Arvid kennt die Tauchplätze wie seine Westentasche, macht sehr gute Briefings und lässt aber trotzdem jedem seine Freiheit beim Tauchen, also genau so wie es sein sollte. Malpelo ist kein definitiv kein Tauchgebiet für Anfänger, dafür ist es zu abgelegen und die Bedingungen zu rauh. Wir hatten moderate Wasser Temperaturen von 26°C, kaum Sprungschichten und die Sichtweiten wären mit ca. 20 Metern auch in Ordnung.
Alles in allem ein Trip den man einfach mal gemacht haben sollte. Malpelo muss man sich erarbeiten, allein schon der Weg dorthin ist lang und auch wenn man dann da ist, hat man eigentlich nie richtig Ruhe, da es keine wirklich geschützen Ankerplätze gibt. Das Tauchen hat eine extrem hohe Qualität und lohnt auf jeden Fall die lange Anreise. Die Inula ist ein einfaches Boot, aber der Skipper (Arvid weiß immer was er macht) ist perfekt und das ist es auch was diese Tour ausmacht. Das ganze ist kein Schnäppchen, aber immer noch um einiges günstiger als Cocos Island oder Galapagos. Also hin solange die Haie noch da sind wo sie sind, wer weis wie lange das noch so sein wird.